Das neues Schreibjahr begann mit dem Zerplatzen eines Traumes.
Wie so oft waren meine Pläne andere gewesen, dabei müsste ich es langsam besser wissen, nach all den verlorenen Manuskripten und unzähligen anderen Missgeschicken.
In den bisherigen Blogbeiträgen drehte sich alles vorrangig um das Fortschreiten und um diverse Teilnehmer des Interviewprojekts. Neben der Betreuung dieses Buchs arbeite ich schon seit mehreren Monaten an einem weiteren Projekt, welches mir sehr am Herzen liegt, dem Kinderbuch. „Das Tagebuch der Gartenfee“.
Ein Eintrag sollte als Pilotprojekt in Form eines Mitmachbuches auf deutsch und englisch zu dem Kindern fliegen und um diese Zeit, im Februar erscheinen.
Seit über sechs Monaten feilte ich zusammen mit einem Illustrator an der Entwicklung der Charaktere. Sogar Familie, Freunde und Nachbarn wurden zum Abschluss noch in eine Umfrage rund um die Frisur der Hauptfigur eingebunden. Endlich waren sie bereit zum Abflug. Das Manuskript war mehrmals überarbeitet, lektoriert und übersetzt. Das Konzept von den Mitmachseiten aufgelistet, ein Pflanzenrezept zum Nachkochen angefügt.
Voller Vorfreude das innere Tanzbein schwingend, sah ich es schon vor mir. Das Tagebuch der Gartenfee und Kinder, die voller Freude die Mitmachseiten mit Farben und Glitzer füllten. Ich sah mich mit dem Buch vor der Nase eingenestelt zwischen Lamas und Alpakas bei einer Lesung in dem Hof in Tirol, wo ich für die Geschichte nicht nur über die Tiere recherchieren durfte, sondern zusätzlich viel Bildmaterial bekam. (An dieser Stelle nochmals Danke, Karoline!) Ich sah lauter kleine Feenfans, die Bilder ihrer Lieblingsfee malten, das Rezept nachkochten, selbst ein Tagebuch führten und ihre Eltern damit nervten, die Geschichte bitte noch einmal vorzulesen.
Doch dann lag eines Morgens Anfang des Jahres die Hiobsbotschaft in der Mailbox. Der Illustrator sah sich leider gezwungen, das Buch Projekt aus familiären Gründen abzusagen.
Diese Neuigkeit hat mich tatsächlich zuerst buchstäblich umgehauen.
Leider gibt es noch Themen, die zwar jede Fee vor Langeweile zum Gähnen bringen, aber in dieser Welt leider von Bedeutung sind. Solange die nicht geklärt sind, steckt dieses Projekt erstmals fest. Zumindest in der Form. Denn auch wenn mir der Schock und die Trauer um den Verlust dieses Buches noch immer in den Knochen sitzt, bin ich voller Zuversicht: Meine Feen Geschichten werden den Weg zu ihren Lesern bestimmt noch finden.
Das Jahr hat somit zwar mit einem, vorerst zerplatzen Traum begonnen, aber so ist das Leben. Projekte verändern sich und nehmen neue Formen an.
Erfrischend fühlt sich die Zusammenarbeit mit den jungen, engagierten Gründern von LITEGO aus Wien an. Seit sie meine Projekte betreuen, haben sich die zeitraubenden Themen rund ums Veröffentlichen um vieles vereinfacht. Ich werde gut beraten und professionell betreut und das Beste daran ist, dass so mehr Zeit zum Schreiben an „Frances und die Kunst des Stolperns“ bleibt. Sie sind gerade in den Startlöchern, um die traditionelle und mit Verlaub, doch sehr verstaubte österreichische Verlagswelt aufzuwirbeln. Ich bin mir sicher, dass man noch viel von ihnen hören bzw. lesen wird.
Somit haben sich das Feen Buch und das Interviewprojekt über mehrere Wochen ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen geliefert.
Da sich die Feengeschichte erstmals in den Winterschlaf begeben hat, bleibt der Hauptfokus erstmals auf dem Interviewprojekt. Aus dem Arbeitstitel ‘“Glücksforschung“, wird jetzt ein Buch mit dem schönen Titel: MOMENTS – Interviews about Womanhood and Resilience.
Es erscheint im April dieses Jahres und macht mich jetzt schon glücklich. Auch rund um dieses Projekt ist viel passiert. Das letzte der vierzig Interviews ist Ende Dezember eingetrudelt. Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich alle Interviews nochmals durchgelesen, minimalinvasiv lektoriert so gut es mir möglich war, in Form gebracht. Die liebe Ida hat weiters alle Texte, samt Vorwort und Epilog nochmals und noch ein weiters Mal Korrektur gelesen. Es gab noch mittelgroße Dramen, die sich dann auch wieder beruhigt haben. Zwischenzeitlich haben die Jungs von LITEGO im Hintergrund des Projektes weitergezaubert. Als alles so weit fertig war, und das Grafikteam mit dem Layout beginnen wollte, gab es zuallerletzt noch einen überraschenden Ausstieg einer Teilnehmerin. Mittlerweile, ein paar Atemübungen und Tage später, ist alles wieder angepasst und für die nächsten Schritte ausgerichtet.
Das Ganze bleibt spannend und es stehen noch Entscheidungen, Arbeit und Korrekturschleifen bevor, bis MOMENTS tatsächlich ein Buch wird und alle TeilnehmerInnen ihr Exemplar bekommen.
Doch der Tag, es in den Händen zu halten, um es meiner Tochter feierlich überreichen zu können, rückt deutlich näher. Endlich.